Eigentlich unmöglich sollte zurzeit die Abschiebung von Minderheiten aus den ehemaligen Balkanstaaten sein. Möglich machte dies kurz vor Weihnachten – wieder einmal – unser Innenminister. Am Donnerstagmorgen sollte eine Ashkali-Familie abgeschoben werden. Sie sollten zurück nach Serbien, obwohl kein Familienmitglied auffällig, der vierjährige Sohn gut integriert war.
Es gibt noch einige Punkte, die diese Aktion – für Geibert wahrscheinlich ein bloßer Verwaltungsakt – noch weiter in den Bereich des menschlich Unmöglichen rückt. Neben dem Ignorieren der Einigung auf einen Abschiebestopp über den Winter, sollte die Familie dabei auch getrennt werden. Ein vierjähriges Kind überwindet so ein Erlebnis ja bestimmt auch gut ohne Eltern. Diesem Vorhaben entbehrt es nicht nur an Menschenverstand, sondern sollte auch christlichen Werten widersprechen – diese suggeriert zumindest Geiberts Parteizugehörigkeit. Diesen Eindruck untermauert noch der Zeitpunkt der Abschiebung. Mit wenig Aufsehen rechnend sollte die Familie vier Tage vor Weihnachten abgeschoben werden.
Möglich, war es hingegen donnerstagmorgens für viele Menschen, zu zeigen, dass dieses Vorgehen nicht geduldet wird. Auch die Jusos harten vor dem Asylbewerberheim in Jena für mehrere Stunden aus und zeigten, dass sie dieses Vorgehen weder tolerieren noch akzeptieren. Für uns ist der Verbleib der Familie bis Februar jedoch kein Grund zu ausschweifendem Jubel, denn dieser Familie droht immer noch die Abschiebung in ein Land, in dem sie nicht akzeptiert werden, in dem sie keine Aussicht auf ein menschenwürdiges Leben haben. Zudem sind wir immer noch davon überzeugt, dass sich jeder Mensch selbst dafür entscheiden können müsse, wo er leben möchte.
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