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INTERVIEW

Madelene Mül­ler

Stell dich bitte kurz vor!

Hi, ich bin Lene! Ich bin 30 Jahre alt und seit 10 Jah­ren Erfur­te­rin. Auf­ge­wach­sen bin ich in einem Thü­rin­ger Dorf im Unstrut-Hai­nich-Kreis. Dort lebt auch meine Familie.

Ich bin über­zeugte Gewerk­schaf­te­rin. Ich glaube daran, dass wir die Welt nur ein klei­nes biss­chen bes­ser machen kön­nen, wenn wir soli­da­risch mit­ein­an­der sind. Also habe ich 2017 mein Ehren­amt und Hobby zum Beruf gemacht und arbeite seit­dem haupt­amt­lich für die Gewerk­schaft ver.di. Ange­fan­gen als zustän­dige Jugend­se­kre­tä­rin für den Bezirk Thü­rin­gen, leite ich nun seit Okto­ber 2020, als Lan­des­be­zirks­ju­gend­se­kre­tä­rin, den Bereich Jugend im Lan­des­be­zirk Sach­sen, Sach­sen-Anhalt, Thü­rin­gen und darf nun im schö­nen Leip­zig arbeiten.

Wie defi­nierst du “Weib­lich­keit”? Wel­chen Ein­fluss hat das “Weib­lich-Sein” auf dein Leben? Was würde sich in dei­nem All­tag ver­än­dern, wärst du nicht weiblich?

Weib­lich­keit ist für mich nicht klar zu defi­nie­ren. Sind alle meine Eigen­schaf­ten und alles was ich tue weib­lich? Wahr­schein­lich, weil ich eine Frau bin… Ich weiß es nicht. Vie­les was mit Weib­lich­keit ver­bun­den wird, sind aus mei­ner Sicht gesell­schaft­lich der Frau zuge­schrie­bene Eigen­schaf­ten, oder die „typi­sche“ Geschlech­ter­rolle wie zum Bei­spiel, dass Frauen eher emo­tio­nal und irra­tio­nal han­deln oder zustän­dig sind für den Haus­halt oder die Erzie­hung der Kin­der. Mei­ner Mei­nung nach muss jede*r für sich selbst einen Weg fin­den, wie sie*er leben will und dabei braucht es für mich keine klare Defi­ni­tion von Weib­lich­keit oder Männ­lich­keit, bzw. glaube ich nicht, dass ich das klar defi­nie­ren könnte.

Ich glaube, dass ich an der ein oder ande­ren Stelle här­ter arbei­ten muss, oder hart­nä­cki­ger sein muss, um ernst genom­men zu wer­den, als es ein Mann müsste. Das wurde mir total klar in einer Dis­kus­si­ons­si­tua­tion, wel­che schon ein paar Jahre zurück liegt. Ich äußerte meine Mei­nung und wel­ches Vor­ge­hen ich nun klug finde und bekam dafür nicht viel Gehör. Als kurz dar­auf ein Kol­lege inhalts­gleich ant­wor­tete, fan­den es plötz­lich alle gut. Und da stellt sich mir schon die Frage, ob das daran liegt, dass ich eine Frau bin. Ich kann mir vor­stel­len, dass viele Frauen schon ein­mal sol­che Situa­tio­nen erlebt haben.

Was würde sich in mei­nem All­tag ver­än­dern, wenn ich nicht weib­lich wäre? Das ist eine gute Frage, die sich nicht so leicht beant­wor­ten lässt, da ich ja nun mal weib­lich bin. Viel­leicht wür­den mir dann Män­ner nicht mehr sagen, dass sie es toll fin­den, wie gut ich mit mei­nem Auto in klei­nen engen Park­lü­cken ein­par­ken kann. Ich meine, ich fahre einen Fiat 500, damit ist das keine Kunst und die Fahr­schule habe ich ja schließ­lich auch besucht. Würde mir die­ses „Kom­pli­ment“ auch gemacht wer­den, wenn ich männ­lich wäre? Oder würde ich dann auch mein Lau­fen gehen von einem Brummi-Fah­rer ange­hupt werden?

Was macht eine ost­deut­sche Bio­gra­fie aus? Was macht dich ostdeutsch?

Ich glaube nicht, dass man bei mir von einer typi­schen „Ost­deut­schen“ spre­chen kann. Ich bin nach dem Mau­er­fall gebo­ren und habe effek­tiv nur die ers­ten 3 Monate mei­nes Lebens in der zu der Zeit for­mal noch bestehen­den DDR gelebt. Auf­ge­wach­sen bin ich in einem wie­der­ver­ein­ten Deutsch­land und hatte nie das Gefühl, dass ich Nach­teile dadurch habe in einem der neuen Bun­des­län­der zu leben. Das ein­zige was mich wahr­schein­lich noch so rich­tig ost­deutsch macht, ist, dass ich noch einen DDR-Impf­aus­weis habe;) Jedoch denke ich, dass es mich geprägt hat mit eman­zi­pier­ten Frauen, wel­che Voll­zeit trotz Kin­dern gear­bei­tet haben, sozia­li­siert wur­den zu sein. So ent­wi­ckelte sich bei mir früh ein Gefühl für Eman­zi­pa­tion und dafür, dass ich nie­mals abhän­gig von einem Mann sein will.

Fühlst Du dich poli­tisch reprä­sen­tiert? Wenn Ja, wodurch? Wenn Nein, was fehlt?

Ich würde sagen, das kommt ganz aufs Thema an. Natür­lich fühle ich mich nicht durch alle Ent­schei­dun­gen die im Thü­rin­ger Land­tag oder gar im Bun­des­tag getrof­fen wer­den poli­tisch reprä­sen­tiert. Ganz aktu­ell kann ich bei­spiels­weise nur mit dem Kopf schüt­teln über die aktu­el­len Ent­wick­lun­gen zur Unter­su­chung von Ras­sis­mus und Rechts­ex­tre­mis­mus in der Poli­zei. Ich glaube eine expli­zite Stu­die dazu würde hel­fen um zukünf­tig mit dem Thema umge­hen zu kön­nen und gezielte, sinn­volle Maß­nah­men zu ergrei­fen. Statt­des­sen bekom­men wir nun eine weich­ge­kochte Stu­die zum Ver­hält­nis von Poli­zei und Gesell­schaft. Aber so ist Poli­tik und da läuft es auch oft auf Kom­pro­misse hinaus.

Ich bin ein jun­ger lin­ker Mensch, selbst Mit­glied einer Par­tei und habe somit jede Chance mich poli­tisch ein­zu­mi­schen und meine Mei­nung ein­zu­brin­gen. Mein Job gibt mir eben­falls die Mög­lich­keit unser gesell­schaft­li­ches Zusam­men­le­ben mit­zu­ge­stal­ten und mich vor allem für Arbeitnehmer*innenrechte spe­zi­ell für Aus­zu­bil­dende und junge Beschäf­tigte starkzu machen.

Wel­che Ereig­nisse und/oder Umstände haben Dich politisiert?

Ich behaupte von mir, schon von Kin­des­bei­nen an ein gutes Gerech­tig­keits­ge­fühl zu haben und habe es immer frei raus ange­spro­chen, wenn mir was nicht gepasst hat, oder ich das Gefühl hatte das ich oder andere unge­recht behan­delt wur­den. Diese Eigen­schaft ver­schaffte mir wäh­rend der Schul­zeit die Posi­tion als Klas­sen­spre­che­rin und ver­half mir wäh­rend mei­ner Aus­bil­dung bei der Tele­kom dazu in die Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung gewählt zu wer­den. Rück­bli­ckend würde ich sagen, dass ich mich von da an stark poli­ti­siert habe. Zur Zeit mei­ner Aus­bil­dung bei der Tele­kom, gehörte es dazu ver.di-Mitglied zu sein. So wurde ich das im Rah­men einer Tarif­aus­ein­an­der­set­zung im Kon­zern also auchJ Mit der Über­nahme des Amtes als Vor­sit­zende der Aus­zu­bil­den­den­ver­tre­tung der Tele­kom in Thü­rin­gen, begann ich auch ehren­amt­lich aktiv in den ver.di-Jugendgremien zu wer­den und mich mehr und mehr damit zu beschäf­ti­gen, wie ich mir unser gesell­schaft­li­ches Zusam­men­le­ben vor­stelle. Die soge­nannte „Flücht­lings­krise“ 2015 und alle damit ein­her­ge­hen­den Ent­wick­lun­gen (u. a. Pegida, Thü­gida und wie sie alle hei­ßen) mach­ten mir klar, dass es an der Zeit ist, sich poli­tisch zu posi­tio­nie­ren, soli­da­risch mit den Ankom­men­den zu sein und Hilfe anzubieten.

Meine Ide­al­vor­stel­lung vom Zusam­men­le­ben ist eine Gesell­schaft in der Chan­cen­gleich­heit herrscht und nie­mand auf­grund der Haut­farbe, Reli­gion, sexu­el­ler Ori­en­tie­rung, oder kör­per­li­chen Ein­schrän­kun­gen dis­kri­mi­niert wird und wir soli­da­risch mit­ein­an­der umge­hen und für­ein­an­der ein­ste­hen. Aktu­ell habe ich das Gefühl, dass wir davon ganz schön weit ent­fernt sind und rech­tes Gedan­ken­gut immer popu­lä­rer wird, dazu tra­gen im Moment die #fck­afd und alle Querdenker*innen rund um die Corona-Pan­de­mie maß­geb­lich bei. Des­halb ist es aus mei­ner Sicht umso wich­ti­ger klar Stel­lung zu bezie­hen, um die­sem gefähr­li­chen Gedan­ken­gut etwas ent­ge­gen­set­zen zu kön­nen. Gerade in den Ost-Bun­des­län­dern müs­sen wir uns klar posi­tio­nie­ren, wenn wir uns anschauen, dass die #fck­afd hier zur letz­ten Bun­des­tags­wahl ein Zustim­mungs­er­geb­nis von 21,9 % hatte und von den letz­ten Land­tags­wah­len in Thü­rin­gen will ich erst gar nicht anfangen.

Kannst Du Dir deine Zukunft im Osten vor­stel­len? Wenn Ja, warum? (Wenn Nein, warum nicht? Was müsste sich verändern?)

Ich kann mir abso­lut eine Zukunft im Osten vor­stel­len. Ich habe noch nie wo anders gelebt oder gear­bei­tet und auch per­sön­lich nicht das Gefühl dadurch etwas ver­passt zu haben, oder benach­tei­ligt zu sein, obwohl es heute fak­tisch noch teil­weise große Unter­schiede zwi­schen Ost und West gibt. Ich finde es sogar vor­teil­haft in Erfurt zu leben. Hier bekomme ich mei­nen Job und mein Pri­vat­le­ben gut unter einen Hut. In 45 Minu­ten bin ich mit dem ICE an mei­nem Arbeits­ort in Leip­zig und ich habe es auch nicht allzu weit, wenn ich alte Freunde und meine Fami­lie besu­chen will. Nach einer guten Stunde Fahrt­zeit bin ich von Erfurt aus in mei­nem Heimatort.

Außer­dem hilft es „dem Osten“ auch nicht, wenn alle poli­tisch sta­bi­len Leute in „den Wes­ten“ gehen! 😉

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