Die Kritik vom Präsidenten des Thüringer Handwerkstages, Stefan Lobenstein, die Mindestausbildungsvergütung sei ein Hindernis für das Handwerk, geht an der Realität völlig vorbei und zeigt, wie wenig sich der Thüringer Handwerkstag für die Belange der Auszubildenden interessiert. „Die Thüringer Ausbildungsvergütungen sind in vielen Lehrberufen noch immer ein Witz. Es muss allen Beteiligten darum gehen, die Auszubildendenvergütungen spürbar anzuheben. Wer sich dagegen ausspricht verdeutlicht, dass die Arbeit der Auszubildenden in Thüringen keinen Wert hat“, meint Juso-Chef Oleg Shevchenko.

Shevchenko verweist auf die extremen Unterschiede der Azubi-Vergütungen im Osten und Westen. Während beispielsweise die thüringischen Azubis in Kfz-Werkstätten 610 Euro im ersten Lehrjahr bekämen, wird in Baden-Württemberg 819 Euro bezahlt. „Eine angemessene Vergütung der Azubis wird die Ausbildung als Ganzes stärken“, ist Shevchenko überzeugt. „Anstatt die Mindestausbildungsvergütung an den Pranger zu stellen, muss es darum gehen, die Ausbildung vor einem Geschäftsmodell für Billigarbeit im Betrieb zu schützen. Eine Reform des Berufsbildungsgesetzes ist längst überfällig.“

Zugleich fordert Shevchenko den Präsidenten des Thüringer Handwerktages auf, den Weg für die Mitfinanzierung der Unternehmen beim Azubi-Ticket endlich freizumachen. „Wer gute Leute haben will, muss entsprechende Angebote liefern.“ Die hohe Nachfrage nach einem solchen Ticket in Hessen zeige deutlich auf, dass Mobilität für junge Menschen sehr wichtig ist.

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