von Hannah Brand und Ina Rapp, stellv. Landesvorsitzende 

Die Zero-Waste-Bewegung

In Zeiten großer Umweltverschmutzung, immer größer werdender CO2-Emissionen in der Atmosphäre und steigenden Temperaturen kann jede und jeder von uns etwas für unsere Umwelt tun. Wir, das sind Hannah und Ina aus dem Landesvorstand, möchten euch mit diesem Blogbeitrag einen kleinen Einblick in einen ressourcenschonenden Umgang mit Alltagsprodukten näher bringen. Denn umso mehr wir über das Zero Waste Movement lesen, umso einfacher erscheint es uns (kleine) Veränderungen in unser Leben zu bringen. Aber was ist eigentlich Zero Waste? Und was kann ich tun?

Die Zero-Waste-Bewegung versucht möglichst wenig Abfall zu verursachen. Dazu gehört auch keinen unnötigen Aufwand zu unterstützen und Verschwendung zu vermeiden. Es gilt die Prämisse: Weniger ist mehr. 

Um euch einen kleinen Leitfaden für einen bewussten Ressourcenumgang an die Hand zu geben, eignen sich die fünf Rs von Bea Johnson, die viele Bücher rund um Zero Waste veröffentlicht hat. Die fünf Rs lauten:

 

  1. Refuse  (ablehnen, was wir nicht brauchen)
  2. Reduce (reduzieren, was wir brauchen und nicht ablehnen können)
  3. Reuse (wiederverwenden, was wir konsumieren und nicht ablehnen oder reduzieren können)
  4. Recycle (recyceln, was wir nicht ablehnen, reduzieren oder wiederverwenden können)
  5. Rot (kompostieren, was wir nicht ablehnen, reduzieren, wiederverwenden oder recyceln können)

 

Anhand dieser fünf Prinzipien kann jede und jeder überlegen, ob die eigenen Handlungen diesen entsprechen und ob es nicht eine Möglichkeit gibt hier Ressourcen zu sparen bzw. Dinge wiederzuverwenden.

Aber wir wollen euch nicht nur theoretischen Input, sondern auch spannende Rezepte und Anregungen mitgeben. Darum präsentieren wir euch jetzt unsere liebsten “Do it yourself”-Ideen und Anregungen für den Alltag.

Im Vorhinein ist festzuhalten, dass ihr für die meisten DIY-Ideen spezielle Materialien braucht, um beispielsweise einen Reiniger, Bienenwachstücher oder Waschpulver herzustellen. Wir wollen euch darauf hinweisen, dass in der jetzigen Situation ein Einkauf auch eine Infektionsquellen darstellen kann. 

Darum möchten wir euch bitten, falls ihr noch Materialien braucht, die ihr noch nicht zu Hause habt, diese zu besorgen, wenn ihr auch Lebensmittel u.ä. einkaufen geht, um draußen Wege zu sparen. 

Unsere DIY-Ideen 

Eine tolle DIY-Idee sind selbstgemachte Bienenwachstücher. Diese Tücher können Frischhaltefolie ersetzen, indem man damit Schüsseln abdecken, Pausenbrote verpacken und allgemein Lebensmittel einpacken und damit frisch halten kann. Die klassische Einmal-Plastikfolie gehört hiermit der Vergangenheit an. 

Hierzu braucht ihr:

  1. Stoff 
  2. Bienenwachs
  3. Ein Bügeleisen (alternativ ist auch ein Backofen möglich)
  4. Backpapier

Am besten nehmt ihr alte Stoffreste. Toll eignen sich alte Bettbezüge oder Jutebeutel, die man in eine beliebige Form schneiden kann (zum Beispiel 15 x 15 cm). Aber auch alte Klamotten sind eine willkommene Lösung, allerdings sollte der Stoff zu 100 % aus Baumwolle sein. Momentan ist es schwer Bienenwachs zu kaufen, da laut Verkäuferin Bienenwachs meist in der Weihnachtszeit verkauft wird. Vielleicht habt ihr oder Verwandte/Freund*innen noch Kerzen/Platten haben, die sie euch (kontaktlos) überlassen können. Stellt ein Bügelbrett/Tisch bereit, legt Backpapier aus und darauf das Stück Stoff. Nun zündet ihr die Kerze an und träufelt Stück für Stück das ganze Tuch zu. Hier ist es wichtig, dass das Wachs gut verteilt wird und wenig Abstand zwischen den einzelnen Tropfen ist. Wenn ihr fertig seid, legt ein weiteres Stück Backpapier auf den Stoff und bügelt langsam über den Stoff. Ihr werdet sehen, dass das Wachs langsam ineinander zerfließt und den ganzen Stoff bedeckt. Danach lasst ihr den Stoff einfach eine halbe Stunde auf dem Backpapier trocknen und tada, das Tuch ist fertig. Übrigens müsst ihr euch nicht die Mühe machen und die Kanten vernähen, da das Wachs die Kanten versiegelt und es dadurch zu keinen Fransen kommt.

Ein einfacher Allzweckreiniger, den man selbst herstellen kann ist Orangen-Reiniger. Als Grundlage dient Essig. Darin werden Orangenschalen oder auch Schalen von anderen Zitrusfrüchten eingelegt. Nach ca. 4 Wochen könnt ihr die Schalen abseihen, den Essigreiniger in eine Sprühflasche umfüllen und nutzen.

Ein Projekt, das sich vermutlich eher für den Herbst anbietet: Waschmittel aus Kastanien. Zerkleinert dazu für eine Wäsche etwa fünf Kastanien mit einem Hammer und legt die Teile für ein bis zwei Stunden in Wasser ein. Füllt das Gemisch in das Flüssigwaschpulverfach der Waschmaschine und gebt zwei Löffel Natron hinzu. 

Als schöne Alternative für den Frühling eignet sich Waschpulver aus Soda und Kernseife. Für eine Probiergröße zerbröselt 50 g Kernseife in sehr kleine Stücke und vermengt dise mit 100 g Waschsoda (Pulver). Achtet darauf, dass ihr möglichst wenig Staub aufwirbelt, da der Staub die Augen reizt. Füllt es dann in ein Glas und schüttelt es vor dem Benutzen gut durch. Die Portion reicht für fünf Wäschen, wenn ihr pro Waschgang 2 EL des Waschpulvers verwendet. Optional könnt ihr für einen angenehmen Geruch der Wäsche noch 20 bis 30 Tropfen eines ätherischen Öls verwenden. 

Wer gerne etwas für den feinen Gaumen möchte, dem können wir empfehlen Eistee-Sirup selber machen – das geht wirklich sehr leicht. Nehmt hierzu einen Liter sehr lang gezogenen schwarzen Tee, ca. 750 g Zucker und den Saft aus vier Zitronen. Vermengt die Zutaten gut und lasst das ganze heiß aufkochen. Danach könnt ihr den fertigen Sirup einfach heiß in eure Gefäße füllen.

Unsere Tipps

Hier noch einige kleinere Tipps, um Verpackungsmüll zu vermeiden:

  • Sprühflaschen von Putzmittel wiederverwenden und mit eigenen Reinigern auffüllen
  • Verpackungstüten als Müllbeutel wiederverwenden (zum Beispiel Verpackung von Toilettenpapier)
  • Eigene Trinkflasche nutzen
  • Altglas zur Aufbewahrung von Lebensmitteln nutzen 
  • Seifen- und Kerzenreste sammeln und zusammenschmelzen
  • zum Einkaufen Jutebeutel mitnehmen (am besten immer einen Beutel im Rucksack/ in der Tasche haben)
  • Brottüte aus der Bäckerei aufheben und wiederverwenden
  • Stofftaschentücher statt Papiertaschentücher – klingt Old School ist aber sehr umweltschonend
  • eigen Brotdose mitbringen, wenn man auswärts isst und es to-go möchte
  • Akkus statt Batterien verwenden

In eigener Sache

Eigentlich hatten wir für Ende April einen Zero Waste Workshop geplant, um mit euch über das Thema zu diskutieren und gemeinsam einige Rezepte auszuprobieren. Wir wollen den Workshop nachholen, sobald das wieder möglich ist und hoffen, dass ihr bis dahin schon einiges ausprobieren könnt, wenn ihr das nicht ohnehin schon macht. Wir freuen uns auf euch!

Weitere Informationen

Wenn ihr noch mehr wissen wollt oder weitere Rezepte/Anregungen sucht, dann gibts hier mehr zu lesen:

http://www.einfachzerowasteleben.de/zero-waste-diy.html

https://www.zerowastefamilie.de/Do-it-yourself.htm

https://einbisschengruener.com/category/zero-waste/zero-waste-unterwegs/

 

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