Anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November fordern die Jusos Thüringen stärkere finanzielle und personelle Anstrengungen im Kampf gegen Gewalt an Frauen.
„Auch in Thüringen ist noch viel zu tun. Im gesamten Freistaat gibt es nur noch 12 Frauenhäuser und Frauenschutzwohnungen mit insgesamt 141 Plätzen für Frauen und ihre Kinder, wovon viele nur als einzelne Schutzwohnungen vorgehalten werden. Gerade im ländlichen Raum existieren leider wieder viele weiße Flecken. Die Gebietsreform bietet auch in diesem Bereich die Möglichkeit nachzusteuern und Ressourcen für eine bessere Versorgung auch im ländlichen Raum sicherzustellen. Wir brauchen dringend eine Aufstockung der Frauenhausplätze und weiterer wohnortnaher Beratungs- und Unterstützungsangebote für von Gewalt betroffene Frauen“, so Saskia Scheler, Landesvorsitzende der Jusos Thüringen.
„Unser Ziel ist, dass jede von Gewalt betroffene Frau in Thüringen eine qualifizierte, wohnortnahe Beratung und Unterstützung findet“, so die Juso-Chefin weiter. „Von den Akteurinnen und Akteuren, die die Gebietsreform ausgestalten, erwarten wir, dass das Thema Gewalt an Frauen berücksichtig wird“, fordert Scheler. „Die Frauenhauskoordinierung e.V. schlägt in ihren Qualitätsstandards einen Frauenhausplatz je 7.500 Einwohner*innen vor. Davon sind wie in Thüringen noch weit entfernt!“
Die Jungsozialist*innen in der SPD weisen außerdem darauf hin, dass in vielen Fällen häuslicher Gewalt auch Kinder und Jugendliche mit betroffen sind, für die es nur unzureichende und unspezifische Beratungsangebote gibt. „Viele Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, haben Kinder. Auch an diesen geht die Gewalterfahrung im Elternhaus nicht spurlos vorbei. Es braucht eine pro-aktive Kinder- und Jugendberatung begleitend zur Unterstützung von Gewalt betroffener Frauen“, so Scheler weiter.
Schon zum 17. Mal jährt sich nach der UN-Resolution im Jahre 1999 der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, an dem Strategien zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen in den Mittelpunkt gerückt werden sollen. Nach Angaben der EU ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von häuslicher und/oder sexueller Gewalt geworden. Die meisten Vorfälle ereignen sich dabei im engeren Umfeld oder von dem Partner der Betroffenen.
Oftmals ist die Gewalt dabei Teil eines längeren Martyriums. Die medizinische Behandlungen und psychologische Unterstützung der Frauen und ihrer Kinder sowie indirekte Folgen, wie beispielsweise psychische Erkrankungen, vermindertes Selbstwertgefühl, Arbeitslosigkeit oder eingeschränkte Teilhabe am öffentlichen Leben wirken noch lange nach.
Saskia Scheler, Landesvorsitzenden der Jusos Thüringen
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