Wahlen an der Uni Jena: Testlauf für Superwahljahr 2009 endet für CDU-Nachwuchs in Katastrophe
Die Wahlen zur Studierendenvertretung der Friedrich-Schiller-Universität Jena galten als Stimmungstest für das Superwahljahr 2009. So ließ der CDU-Nachwuchs (RCDS) nichts unversucht, um die eigene Politik den Studierenden schmackhaft zu machen: Pflichtvorlesungen wurden als Wahlkampfveranstaltungen missbraucht, Wahlwerbung sollte den Studierenden im Layout der beliebten Hochschulzeitung untergeschoben werden und auf Tarnlisten füllten im Namen des RCDS Burschenschafter unter populistischen Forderungen die Lücken im Kandidatenlager.
Das Ergebnis glich einer schallenden Ohrfeige: Die SPD-nahe Juso-Hochschulgruppe ging als klarer Sieger aus der Wahl hervor. Mit Forderungen nach einer Abschaffung der Verwaltungskostenbeiträge, der Rückabwicklung des Bologna-Prozesses und einem Studium ohne soziale Hürden konnten die Jusos eine Mehrheit im Studierendenrat für sich gewinnen.
„Die Wahlen an der Uni Jena haben eines deutlich gezeigt“, erklärt der Juso-Landesvorsitzende der Jusos Thüringen, Peter Metz: „Die Studierenden sind wie die Thüringerinnen und Thüringer der CDU überdrüssig. Sie sehen die desaströse Bilanz der letzten Jahre und vertrauen den leeren Versprechungen einer ideenlosen Partei nicht mehr“. Mit Unverständnis begegnet Metz dem Wahlkampf des CDU-Nachwuchses: „Die letzten Wochen haben gezeigt, dass die Parteifreunde von Dieter Althaus vor nichts mehr zurückschrecken, um an der Macht festzuhalten. Wahlpropaganda unter dem Label einer anerkannten Hochschulzeitung und in Pflichtvorlesungen sind nicht nur schlechter Stil, sondern einfach nur undemokratisch.“
Dass sich nun ausgerechnet der RCDS zum Wahlsieger der Wahl erklärt, sorgt bei Metz für Erheiterung: „Wie in der Landespolitik geben wir auch hier CDU und RCDS gerne Nachhilfe: Wenn die Jusos beinahe 4.000 Stimmen erhielten, der RCDS hingegen nur wenig mehr als 1.000, dann muss selbst der RCDS die Lächerlichkeit einer solchen Schönfärberei erkennen.“
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