
Wirtschaftskrise, zurückgehendes Vertrauen in die Demokratie zur Lösung von Konflikten, zunehmende Gewaltdelikte, die Forderung nach einem stärkeren Staat und individueller Bewaffnung, Erstarken rechtspopulistischer und (neo)faschistischer Bewegungen, Parteienverdrossenheit und Abkehr vom europäischen Gedanken. Die Liste aktueller Bedrohungen für die Demokratie der Bundesrepublik und in Europa ließe sich fortführen.
Dieser Vielzahl an Herausforderungen steht die Demokratie jedoch nicht zum ersten Mal gegenüber. Bereits in den Jahren von 1929 bis 1933 hatte sich die erste deutsche Demokratie, die Weimarer Republik, einer ebenso umfassenden Liste an Herausforderungen zu stellen. Ihren Gegnern konnte sie sich am Ende jedoch nicht länger erwehren. Der nationalsozialistische Staat beseitigte schließlich die Republik, die zuvor allen Versuchen der Abschaffung trotzen konnte. Die Parallelen zwischen der aktuellen Situation und den 1930er Jahren scheinen zuzunehmen. Befinden wir uns also derzeit wieder in “Weimarer Zeiten”? Ist der Siegeszug der Demokratie beendet? Die Betrachtung der Gemeinsamkeiten und der Unterschiede historischer und aktueller Phänomene vermag einen Hinweis darauf zu geben, wie Demokratien ausgehöhlt werden. Sie vermögen aber auch eine Antwort auf die Frage zu geben: Wie lassen sich Demokratien stärken?
Input durch Vortrag: Sebastian Elsbach / Ronny Noak (beide FSU Jena),
anschließend Diskussion.