
“Die Geschichte der faschistischen Theorie selbst ist im wesentlichen eine Geschichte der Theorien über den Faschismus. Der Faschismus begriff sich erst im Spiegel seiner Gegner” (Wolfgang Schieder). Daher existiert auch eine Vielzahl faschistischer Theorien, die sich mit dem Aufkommen, dem Wesensgehalt und den Machtsicherungsfaktoren faschistischer Staaten befassen. Diese Veranstaltungsreihe will sich der Bandbreite von Faschismustheorien widmen und dabei ihren Erklärungsgehalt aber auch ihre Differenzen und Defizite aufzeigen. Sowohl frühe und zeitgenössische Theoretiker_innen wie Hermann Heller und Hannah Arendt wie auch aktuelle Forschungsansätze, zu nennen sei hier Emilio Gentile, werden dabei untersucht. Neben einem grundlegenden Einstieg in die Merkmale faschistoider Staaten lässt sich mit der Bearbeitung der Thematik der Einsatz des Begriffs “Faschismus” als ideologischen Kampfbegriff, vor allem während der Zeit des Kalten Krieges, ebenso wie die Wahrnehmung faschistischer Systeme aus Binnen- und externer Perspektive exemplifizieren um schlussendlich auch eine Antwort auf die Frage geben zu können: Wie muss im Licht der Faschismustheorien eine Gesellschaft aussehen, die den Faschismus strukturell vermeidet?